Widerständige Videopraxis für Mädchen
Praxisworkshop vom 4.9.-2.10.2001
Konzeption und Durchführung: Nanna Lüth

"hybrid video tracks" reflektiert die Geschichte einer alternativen, linken Videoarbeit und bietet gegenwärtigen Video- und Medienprojekten ein Forum, ihre aktuellen Arbeitsansätze zu präsentieren. Die "widerständige Videopraxis" begann mit einer gemeinsamen Begehung der Ausstellung, bei der die Mädchen besonders die Fragen nach dem Risiko "Anpassung von engagierter Videoarbeit auf Suche nach einer breiteren Öffentlichkeit" und die Instrumentalisierung von Frauen-als-Opfer als Argumentationshilfe für die stärkere Videoüberwachung von öffentlichen Räumen diskutierten.

Mit und ohne die Einladungskarte der Ausstellung (in die ein rechteckiges Loch gestanzt war) übten die Teilnehmerinnen das Finden und die Komposition von Ausschnitten. So entstanden ohne Kamera zunächst Augenfilme, die sie nacherzählten/beschrieben und schließlich mit der Videokamera übersetzten. Wobei die Veränderung des Films durch das Festhalten und Übertragen in das Medium Video bei der gemeinsamen Betrachtung deutlich wurde.
Ausgehend von den Erfahrungen der Teilnehmerinnen mit dokumentarischer Videoarbeit und besonders angeregt durch die Videoclips des indischen Frauenkollektivs Majlis entwickelten die Mädchen Ideen zu Interviews. Sie luden Frauen und Mädchen von der Oranienstrasse in die NGBK ein, um sie auf dem Videopanorama-Rad von Antje Schor- einem Ausstellungsstück zum 3. hybrid-video-tracks-Thema "physical cinema"- zu Freundschaft zu befragen. Das Setting, fahrradfahrend interviewt zu werden, beeinflusste das Verhalten und die Antworten der eingeladenen Frauen.
Das gefilmte Material wurde gemeinsam gesichtet und wurde Anfang 2002 in einer Fortsetzung des Workshops am Schnittplatz bearbeitet.
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