Mit einer solchen Vortragsmethode erweitern wir eigenmächtig-selbstverständlich die Möglichkeiten der Kunstvermittlung innerhalb des Fachdiskurses, sowie außerhalb desselben z.B. mit der Aktion zur "Langen Nacht der Museen", wo ein breiteres Publikum erreicht wurde.

Als Dokumentation des Vortrags für die "Thesis", eine Zeitschrift der Bauhaus-Universität, wurden von uns Formen von Intervention im Text entwickelt.
Kunstcoop©-Text für "Thesis" (Ausschnitt)

Maria Linares: Tafelbild
„Was machen Künstlerinnen in der Kunstvermittlung?“ ist die Frage, die wir uns stellen. Ich möchte die Frage für mich mit einer Analogie beantworten: einer Analogie zur Sprache.
Angenommen wir haben das Feld Sprache „L“. Der Satz „Dieses Papier ist hell“ bezieht sich auf ein Objekt, was sich in der Welt (ø) befindet, z.B. das Papier der Publikation, die Sie gerade lesen .So könnte man von einer Ebene „L0“ im Feld „L“ sprechen, um die Sprache zu benennen, die sich direkt auf die Welt bezieht (siehe Abbildungen). Was passiert aber mit einem Satz wie „Papier hat 6 Buchstaben“? Das Wort Papier in diesem Fall spricht eindeutig nicht von einem bestimmten Objekt der Welt, nicht von dem was Sie in der Hand haben, sondern von dem Wort, das schon in der Ebenen „L0“ Platz hatte. Das würden wir entsprechend Ebene „L1“ nennen. Es geht also um eine Metasprache, die nicht mehr von der Welt sondern von einer anderen Sprache spricht und erst diese bezieht sich auf die Welt. Die Struktur lässt sich in der Kunst veranschaulichen: Das Feld Kunst „K“ enthält eine erste Ebene „K0“, wo Kunstwerke klassifiziert werden, die einen direkten Bezug auf die Welt bilden, wie z. B. ein Portrait. Man könnte so auf die Idee kommen, die Kunstvermittlung als eine Metaebene zu bezeichnen „K1“, die sich nicht mehr auf die Welt (ø) bezieht, sondern auf „K0“, wie „L1“ auf „L0“. Problem wäre nur dann, Kunstwerke einzuordnen, die sich nicht direkt auf die Welt beziehen, sondern Bezüge auf abstrakte Begriffe herstellen oder andere „Ebenen“ innerhalb des Feldes „K“ ansprechen.
In der Gegenwartskunst kommt es immer öfter vor, daß Kunstwerke sich auf andere Kunstwerke beziehen. Als Beispiel sei Andy Warhols Portrait von Joseph Beuys genannt.
Gehen wir zurück zu dem Feld der Sprache: Wenn wir das Schema so verstehen möchten, müßten wir davon ausgehen, daß die Sätze „Dieses Papier ist hell“ und „Papier hat 6 Buchstaben“ nicht zu der Welt gehören wie das Papier selbst, was einfach falsch ist. Die Kathegorisierung funktioniert nicht. Es geht also darum, das Gesamte als ein Ganzes zu betrachten.
Wenn ich die Frage gestellt bekomme „Wo befinde ich mich in dem Ganzen?“ oder „Was machen Künstlerinnen in der Kunstvermittlung?“, dann ist das meine Antwort:


Beitrag Maria Linares, Zwischenrufe Nanna Lüth

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