Kunstvermittlung zu "africa apart. Afrikanische Künstler und Künstlerinnen konfrontieren Aids."
Eine Ausstellung in der Reihe "Unterbrochene Karrieren" (14.12.02 - 9.2.03)
Konzept und Durchführung: Ana Bilankov und Bill Masuch


Die Ausstellung "africa apart" zeigte künstlerische Positionen zu den sozialen und kulturellen Dimensionen von Aids in Afrika. In der Auseinandersetzung mit den komplexen Themen von Gesellschaft, Kunst und Aids zeigten mehr als zehn afrikanische KünstlerInnen ein Spektrum divergierender Positionen. Die Ausstellung wurde ergänzt durch dokumentarisches Material, Videos und ein Info-Terminal.

Unser Kunstvermittlungskonzept beinhaltete verschiedene Phasen: Wir luden zu einem fünftägigen Workshop ein, der sich als Research-Projekt verstand, und dessen Arbeitsergebnisse in einem digitalen Memory-Spiel in der Galerie im Waschhaus präsentiert wurden. Ausserdem kann das Memory-Spiel auch im Internet gespielt werden.

Eine digitale Version des Memory-Spiels finden Sie hier.
Das Spiel wurde von Eike Sommer, Mitglied der Malgruppe des Café PositHiv, gestaltet und programmiert.

Der Workshop fing mit einem Ausstellungsgespräch über die künstlerischen Arbeiten und Themen der Ausstellung an. Anschliessend wurden durch verschiedene themenspezifische Videos die Inhalte der Ausstellung vertieft und die eigenen Interessenschwerpunkte der TeilnehmerInnen diskutiert.

Workshop-TeilnehmerInnen in der Ausstellung „africa apart“

Unsere Intension war es, eine Verbindung zwischen den Themen der Ausstellung und dem Berliner Raum herzustellen. So unternahmen wir eine Fotoexpedition in das „Afrikanische Viertel“ in Wedding, wo viele Straßen und Schrebergärten Namen von den ehemaligen deutschen Kolonien in Afrika tragen. Eingeleitet wurde die Exkursion mit dem Besuch von Zuckermuseum, wo wir die geschichtlichen Hintergründe des Kolonialismus erforscht haben.


Im Zuckermuseum


Vor dem „Kleingarten-Verein Kamerun“

Gleichzeitig dokumentierten TeilnehmerInnen Berliner Institutionen wie „Aids-Hilfe“ und immunologische Tagesklinik und recherchierten bei „Amnesty International“ über Menschenrechtsverletzungen und Ausgrenzungen. Die Spurensuche führte weiter in den Kreuzberger Stadtraum.


Vor dem Görlitzer Park
„Aids in Afrika“ findet auch in Berlin statt. Auch hier leben MigrantInnen mit HIV und Aids. Daher wollte ich authentische Orte suchen, an denen man ihnen begegne könnte, etwa die Berliner Aids-Hilfe, die immunologische Tagesklinik, die „Weltküche“... Oder aber symbolische Plätze finden für Gefühle, die mit „Aids in der Fremde“, verbunden sind: Angst, Heimweh, Sehnsucht, Verlorensein, Papierkrieg, Überlebenskampf.

Thomas Beier

Am Schluß wurden die entstandenen Fotos ausgewertet, ausgewählt und für das Memory-Spiel digitalisiert.
Wir haben die Form des Memory-Spiels gewählt, da die visuelle Struktur des Spiels verschiedene semantische Feldern schafft und so der strukturellen Komplexität der Ausstellungsthemen entspricht. In der Gleichzeitigkeit der Auf- und Verdeckung werden die Bilder immer wieder neu kontextualisiert und interpretiert.

In Kooperation mit dem Quartiersbüro „Aktion Wassertor“ wurde am 25. Januar 2003 ein Spieltag in der Galerie im Waschhaus veranstaltet.

Spieletag in der Galerie im Waschhaus

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